Die Diagnose Parkinson muss nicht automatisch bedeuten, auf aktive Bewegung und Selbstständigkeit zu verzichten. Vielmehr kann gezielte Physiotherapie (früher auch Krankengymnastik genannt) dabei helfen, den Körper in Bewegung zu halten und den Alltag zu erleichtern. Mit einem klaren Fokus auf Mobilität und Stabilität unterstützt die Therapie dabei, Einschränkungen vorzubeugen, körperliche Beweglichkeit zu erhalten und Betroffenen möglichst viel Autonomie zu ermöglichen. Im Gesundheitszentrum Liestal entwickeln unsere erfahrenen Therapeuten individuelle Ansätze, die gezielt auf die Herausforderungen der Parkinson-Erkrankung abgestimmt sind.

Parkinson-Syndrom: Symptome und physiotherapeutische Behandlung

Morbus Parkinson ist die bekannteste Form des Parkinson-Syndroms, einer Gruppe von Erkrankungen, die zu ähnlichen motorischen Symptomen führen. Diese fortschreitende neurologische Krankheit entsteht durch den Verlust bestimmter Nervenzellen im Gehirn, insbesondere jener, die den Botenstoff Dopamin produzieren. Dopamin spielt eine wesentliche Rolle bei der Steuerung von Bewegungsabläufen. Sein Mangel führt daher zu den typischen motorischen Symptomen, die beim Parkinson-Syndrom auftreten können.

Physische Anzeichen der Erkrankung

  • Zittern (Tremor): Häufig tritt das Zittern zuerst in einer Hand auf und ist besonders in Ruhephasen deutlich. Dies wird als „Ruhetremor“ bezeichnet und ist eines der bekanntesten Symptome von Parkinson.
  • Muskelsteifheit (Rigor): Betroffene erleben eine dauerhafte Spannung der Muskulatur, die die Beweglichkeit einschränkt und oft zu Schmerzen führen kann. Diese Steifheit betrifft häufig die Arme und Beine, kann aber den gesamten Körper beeinflussen.
  • Verlangsamte Bewegungen (Bradykinese): Die Bewegungen werden insgesamt langsam und wirken oft unsicher oder zögerlich. Dies erschwert viele alltägliche Handlungen und kann die Lebensqualität stark beeinträchtigen.
  • Haltungsschwierigkeiten (Posturale Instabilität): Die Krankheit beeinträchtigt das Gleichgewicht, was dazu führt, dass Patienten häufiger stürzen oder das Gefühl haben, leicht das Gleichgewicht zu verlieren.

Die Diagnose der Erkrankung erfolgt häufig erst, wenn diese Symptome deutlich ausgeprägt sind, da der Dopaminverlust oft schon über Jahre hinweg unbemerkt verläuft. Die unterstützende Behandlung durch einen Physiotherapeuten hat hier eine positive Wirkung, indem sie die Beweglichkeit erhält und den Betroffenen Sicherheit in ihren Bewegungen gibt.

Psychische Auswirkungen

Morbus Parkinson beeinflusst neben der Motorik auch die psychische Gesundheit der Betroffenen. Viele Patienten leiden unter depressiven Verstimmungen und Angstzuständen, die mit Alltagsunsicherheiten und Abhängigkeitsängsten verbunden sind. Auch kognitive Symptome wie Störungen des Gedächtnisses und der Konzentration können auftreten und das Selbstvertrauen beeinträchtigen. Ergänzende Therapien und Medikamente sind daher besonders wertvoll, um psychische und kognitive Beschwerden zu lindern.

Diagnostik

Um Morbus Parkinson zu diagnostizieren, führt ein Arzt eine gründliche Anamnese und körperliche Untersuchung durch. Ergänzend kommen bildgebende Verfahren wie MRT oder spezielle Dopamintransporter-Scans (DaTSCAN) zum Einsatz, um ähnliche Erkrankungen wie den sogenannten Parkinsonismus auszuschliessen. Eine frühzeitige Entdeckung der Erkrankung und ein rascher Behandlungsbeginn, inklusive physiotherapeutischer Unterstützung, können die Entwicklung der bislang unheilbaren Krankheit verlangsamen und die Lebensqualität der Betroffenen stabilisieren.

Therapeut führt gezielte Behandlung bei Parkinson aus

Ziele der Physiotherapie bei Parkinson

Die Diagnose Morbus Parkinson stellt Betroffene oft vor viele Fragen und Unsicherheiten im Hinblick auf den Krankheitsverlauf und die zukünftige Lebensgestaltung. Die Vorstellung, sich womöglich auf körperliche Einschränkungen und veränderte Lebensbedingungen einstellen zu müssen, kann belastend sein und viele Ängste wecken. Eine individuell auf den Patienten abgestimmte Physiotherapie bei Parkinson setzt hier an, um gezielt gegen die Einschränkungen und Ängste zu arbeiten und Betroffenen ein Stück Sicherheit und Selbstbestimmung zurückzugeben. Im Gesundheitszentrum Liestal bieten unsere Therapeuten bedarfsorientierte Ansätze, die gezielt auf die Herausforderungen der Parkinson-Erkrankung abgestimmt sind. Dabei werden auch moderne Systeme wie der Skillcourt zur Förderung von Koordination und kognitiven Fähigkeiten eingesetzt. Ziel der Physiotherapie bei Parkinson ist es, den Patienten zu möglichst viel Unabhängigkeit und Selbstständigkeit zu verhelfen, die Aktivität zu fördern und mehr Leichtigkeit im Alltag zu spüren.

Aktiv bleiben mit Physiotherapie: Übungen bei Parkinson

Der Therapieansatz der Neuro-Physiotherapie bei Parkinson im Gesundheitszentrum Liestal umfasst gezielte Bewegungsübungen, die auf die motorischen und funktionellen Herausforderungen der Erkrankung abgestimmt sind. Mithilfe eines massgeschneiderten Therapieplans unterstützen wir Betroffene dabei sich so lange wie möglich ihre Beweglichkeit und Autonomie zu bewahren:

  • Ein wichtiger Bestandteil sind dabei Gleichgewichts- und Koordinationsübungen, die die Standfestigkeit zu verbessern und das Risiko von Stürzen zu verringern. Diese Trainingseinheiten stärken nicht nur das Gleichgewicht, sondern auch das Körpergefühl, um Patienten mehr Sicherheit in ihren Bewegungen zu verleihen.
  • Auch Beweglichkeits- und Dehnübungen gehören zu den zentralen Übungen unserer Parkinson-Therapie. Sie helfen, die oft auftretende Muskelsteifheit (Rigor) zu lindern und die Flexibilität der Gelenke zu erhalten. Durch regelmässiges, aktives Bewegen lassen sich Fehlhaltungen und Bewegungseinschränkungen vorbeugen und neben der Mobilität auch das Wohlbefinden steigern.
  • Zudem führen wir mit den Betroffenen ein sogenanntes Gangtraining durch. Dabei arbeiten wir an einem stabilen, sicheren Gangbild, um typische Bewegungsmuster wie das „Schlurfen“ oder die verminderte Schrittlänge zu verbessern. Die Patienten lernen, grössere und bewusstere Schritte zu machen und ihre Haltung zu stabilisieren. Dies erleichtert alltägliche Bewegungsabläufe und unterstützt sie dabei, wieder sicherer im Alltag zu agieren.

Mit einem regelmässigen und auf die individuellen Bedürfnisse abgestimmten Training und gezielten Übungen können Parkinson-Betroffene trotz der Diagnose aktiv bleiben.

Kosten der Physio bei Parkinson: Zahlt die Krankenkasse?

In der Regel übernehmen gesetzliche Krankenkassen die Kosten für Physiotherapie bei Parkinson, sofern die Therapie durch einen Arzt verordnet ist und auf einer neurophysiologischen Grundlage beruht. Bei längerem Behandlungsbedarf kann eine „langfristige Heilmittelverordnung“ ausgestellt werden, die eine kontinuierliche Therapie ohne häufige Neuanträge ermöglicht. Privatversicherte sollten ihre individuellen Tarifbedingungen prüfen, da die Kostenübernahme hier unterschiedlich geregelt sein kann. Je nach Kassenleistung und Versicherungsmodell können Zuzahlungen anfallen.

Damen mittleren Alters bewegen sich um Muskelsteifheit vorzubeugen

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Sie haben Fragen zur Physiotherapie bei Parkinson oder möchten mehr über die Behandlungsmöglichkeiten erfahren? Im Gesundheitszentrum Liestal sind Sie in guten Händen: Unser erfahrenes Team steht Ihnen zur Seite und entwickelt gemeinsam mit Ihnen einen individuellen Therapieplan, der auf Ihre Bedürfnisse und Lebensumstände abgestimmt ist. Ob es um gezielte Übungen zur Verbesserung der Beweglichkeit, das Gleichgewichtstraining oder die Unterstützung bei Alltagsaktivitäten geht – wir beraten Sie gerne ausführlich.

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